Radon in Gebäuden Einflussfaktoren auf die Radonkonzentration in Inneräumen

Die Radonkonzentration in Gebäuden ist abhängig von dem Luftwechsel im Gebäude, dem Gebäudezustand und der Beschaffenheit des Untergrundes. Durch den Kamineffekt kann es zu einer Anreicherung von Radon in der Innenraumluft kommen.

Luftwechsel im Gebäude

Der Austausch zwischen Raumluft und Außenluft hat einen wesentlichen Einfluss auf die Höhe der Radonkonzentration in Innenräumen. Undichte Fenster und Türen führen dabei zu höheren Luftwechselraten. Wird der Luftwechsel durch den Einbau dicht schließender Fenster und Türen verringert, kann die Raumluftkonzentration von Radon erheblich ansteigen.

Gebäudezustand

Je dichter die Gebäudehülle gegen das Erdreich ausgeführt ist, desto besser ist der Schutz vor Radon. Entscheidend ist die Durchlässigkeit eines Gebäudes gegenüber der Bodenluft. Dies betrifft den Fundamentbereich ebenso wie Mauerwerk mit Erdkontakt. Eindringmöglichkeiten gibt es über Spalten und Risse sowie entlang von Kabel- und Rohrdurchführungen. Sind Keller oder andere erdberührte Gebäudebereiche zum Wohnbereich hin offen, kann sich Radon besonders leicht in den Wohnbereich ausbreiten.

Bewohnte Gebäude wirken, vor allem in der kalten Jahreszeit, wie Saugglocken.  Grund dafür ist ein geringer Unterdruck, der radonhaltige Bodenluft in das Gebäude saugt. Der Effekt wird „Kamineffekt“ genannt und entsteht durch Temperaturdifferenzen von Raum- und Außenluft oder auch durch Winddruck.

Beschaffenheit des Untergrunds

Die Zusammensetzung von Boden und Gestein (Uran- und Radiumgehalt) und die Korngröße des Gesteins spielen eine wichtige Rolle. Die Korngröße gibt Auskunft darüber, wie viel Radon an die Bodenluft abgegeben wird. Die Durchlässigkeit des Untergrundes bestimmt, ob ein Weitertransport der radonhaltigen Bodenluft stattfindet.

Besondere Vorsicht vor erhöhten Radonkonzentrationen in Innenräumen ist bei Schuttkegeln und Hanglagen, verwittertem Granit, Karst- und Schotterböden geboten. Im Gegensatz dazu stehen sehr kompakte Böden, zum Beispiel lehmhaltige Böden.

Wirksame Maßnahmen – einfach gesetzt

Eine erhöhte Radonkonzentration kann oft durch einfache bauliche Maßnahmen oder Veränderungen im Nutzerverhalten reduziert werden. Noch einfacher und wirksamer ist der Einbau von Vorsorgemaßnahmen im Neubau oder auch im Rahmen von Generalsanierungen.